Die Wechseljahre sind eine mehrjährige Zeit der Veränderung. Bei allem, was ich über die Wechseljahre gelernt habe, erscheint mir die Schlange als Sinnbild der Transformation als passendes Begleittier: Es ist ein Übergang von der Phase der fruchtbaren Jahre in die Jahre, in der wir keine eigenen Kinder in die Welt setzen, was für viele Frauen ein Abschied, für viele auch gleichzeitig eine Erleichterung bedeutet. Es ist eine Zeit des Herausschälens: Weg vom ewigen für-andere-da-sein und äußeren Zwängen hin zu: Was will ich eigentlich in diesem Leben? Was erschaffe ich (für mich) mit der Kraft, die mir bleiben wird? Wo höre ich auf, meine Kraft im Außen zu zerstreuen und fokussiere mich auf das für mich Wesentliche? Die Wechseljahre werden in unserem Kulturkreis oft mit negativen Symptomen gleichgesetzt: Schwitzattacken, Herzrasen, Unruhe, Schlafstörungen, Libidoveränderungen, Gewichtszunahme. Während wir Frauen aufgrund dieser Informationen zunehmend unzufriedener mit unserem Körper werden und wünschen, dass er wieder so „funktioniert“ wie in jüngeren Jahren, sieht es in anderen Teilen der Erde gegensätzlich aus: Es war für mich vor einigen Jahren augenöffnend, von einer Ethnologin zu erfahren, dass viele Kulturen gar kein Wort für die Wechseljahre haben, denn die Frauen begrüßen den Übergang von der wiederholt Gebärenden zur Weisen Frau und haben – deswegen gibt es dafür auch gar kein Wort – keine (negativen) Begleitsymptome.
Ich möchte dich gerne in dieser besonderen Zeit begleiten und statt dir das Gefühl zu geben, dass es viele „Baustellen“ gibt, an denen du arbeiten musst, die Augen dafür öffnen, dass eine Zeit voller Chancen vor dir liegt. Ich weiß, es ist ein gedanklicher Shift, aber meiner Erfahrung nach kommen wir mit dieser herausfordernden Zeit am besten zurecht, wenn wir in die Selbstwirksamkeit wachsen und uns endlich fragen: Was will ich eigentlich?
Welche deiner Facetten möchtest du ausbauen, um eine Weise Frau zu werden? Was willst du der Welt mitgeben? Wo möchtest du dich verwirklichen, wo willst du dich an erste Stelle stellen, nachdem du vielleicht so viele Jahre für andere da warst? Welche Aspekte deiner Beziehung möchtest du anschauen? Wie willst du Sexualität leben? Wie kannst du für dich selbst sorgen, wie kannst du dich stabil und klar ausrichten? Wie kommst du raus aus alten Zyklen, alten Mustern, rein in eine klare Ruhe, die ganz viel Power in sich bergen kann?